Instrumente

Die Instrumente können für Konzerte und CD-Aufnahmen gemietet werden. Cembalobauer Roman Sukac steht für die Stimmung und den Transport zur Verfügung.  > Hier anfragen

Cembalo Pertici

Das einmanualige Cembalo nach Giovanni da Pertici
Firenze  1681 (Cembalo da Theatro)

Das 1681 entstandene Cembalo weist einige Eigenheiten auf, die man auch in süddeutschen und südfranzösischen Cembali wieder finden kann.  Der Nachbau wurde im Baß zur vollen Oktave erweitert und mit den Transpositionsmöglichkeiten /415/440/465 Hz versehen.

Das 1681 entstandene Cembalo weist einige Eigenheiten auf, die man auch in süddeutschen und südfranzösischen Cembali wieder finden kann: beide Stege liegen (wie beim Virginal) auf einem schwingenden Resonanzboden, oder die Verrippung, die fast rechtwinklig unter dem Steg verläuft. Mit dem Tonumfang C/E – f “‘ und den zwei 8′-Registern deutet alles auf ein „cembalo da theatro“, also ein Begleitinstrument hin. Die Resonanzbodenmaserung ist, wie bei vielen italienischen Instrumenten nicht 90° sondern 82° zur Klaviatur. Der Nachbau wurde im Baß zur vollen Oktave erweitert und mit den Transpositionsmöglichkeiten /415/440/465 Hz versehen.
2 x 8‘, HH – e3, 3 x Transp. 1910 mm, gewachst, auf Böcken.

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Cembalo Stehlin

Das zweimanualige französisches Cembalo
nach Benoist Stehlin 1760

Von Benoist Stehlin sind zwei seiner Cembali uns bis heute erhalten. Beiden von Stehlin signierten Instrumenten sind spezifische Korpus- und Mensurcharakteristika eigen, die sie als überaus warmklingende und cantable Instrumente auszeichnen. 

Von Benoist Stehlin – in Frankreich auch Stellé oder Stella genannt – sind wenige Lebensdaten bekannt. Sein Vater Georg Stehlin wanderte, vermutlich aus Schweizer Gebiet, wo der Name ausserordentlich verbreitet ist, nach Oltingen (zwischen Basel und Belfort) ins Haute Alsace aus. Noch vor 1732 kam Benoist in Jettingen (Oberelsass) zur Welt. Er verbrachte seine Jugend in einer Heimat, deren kultureller Boden durch die alemannische Erfindermentalität und die französische Weltläufigkeit gekennzeichnet war. In diesem Klima erlernte er das Handwerk des Orgelmachers, das zu dieser Zeit von den berühmten Strassburgern Andreas und seinem Sohn Johann Heinrich Silbermann geprägt war. Als er ausgelernt hatte, übersiedelte er nach Paris. Dort ließ er sich als Cembalo- und Orgelmacher nieder; 1753 heiratete er. In Paris lebte und arbeitete er als häufig gerühmter Cembalobauer, bis er am 11.7.1774 verstarb. Zwei seiner Cembali sind uns bis heute erhalten. Eines, von 1750, steht in St. Quentin, Frankreich, im Musée Antoine Lécuyer. Das zweite, von 1760, kam von Florida in die Sammlung der Smithsonian Institution in Washington. Beiden von Stehlin signierten Instrumenten sind spezifische Korpus- und Mensurcharakteristika eigen, die sie als überaus warmklingende und cantable Instrumente auszeichnen. Dieser warme und doch singende Klang war der Grund, nicht ein Taskin oder Blanchet nachzubauen, sondern als Vorlage das Stehlin-Cembalo von 1760 zu wählen.

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Clavichord Silbermann

Das ungebundene Clavichord
von Gottfried Silbermann, 1775

 Als Vorlage für den Nachbau diente das Clavichord im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg von 1765. Das Instrument und das Fußgestell sind in Walnussholz gearbeitet, die Klaviatur ist mit Ebenholz und Knochen belegt und hat einen Tonumfang von FF-f3. 

Der Straßburger Schreinermeister Michael Silbermann (*1650) hatte drei Söhne, von denen einer (Abraham) früh starb, die beiden anderen wurden die berühmten Orgel- Cembalo- Clavichord- und Fortepianomacher Gottfried Silbermann (1683-1753 und Freund von J.S. Bach) in Freiberg und Andreas Silbermann (1678-1734) in Straßburg. Andreas’ vierter und jüngster Sohn war Johann Heinrich (1727- 1799), der sowohl bei seinem Vater Andreas, als auch bei seinem Onkel Gottfried den Instrumentenbau erlernte. Er war als Komponist und Organist berühmt. Gepriesen wurde er aber besonders als Meister des Instrumentenbaus, so z.B. von Forkel im Musikalischen Almanch 1782: „…überall in der musikalischen Welt sind seine Instrumente so berühmt und gepriesen, dass weiter nichts zu ihrem Lob zu sagen ist. Beides sowohl Cembali als auch Pianoforte und Clavichorde… sind im Ton wie auch in der handwerklichen Arbeit herausragend schön.“ Als Vorlage für den Nachbau diente das Clavichord im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg von 1765. Das Instrument und das Fußgestell sind in Walnussholz gearbeitet, die Klaviatur ist mit Ebenholz und Knochen belegt und hat einen Tonumfang von FF-f3. Der Nachbau ist mit Messingsaiten bezogen und im tiefen Kammerton a’ 392 Hz gestimmt.

Claviorganum liegend

Das Claviorganum im alpenländischen Stil
von Hauser, 2014

Das Cembalo nach Pertici, Florenz, eignet sich besonders gut für die Verbindung mit der Orgel. Der grundtönige Klang verschmilzt ideal mit dem gesanglichen Orgelton. Das Instrument hat nur ein Manual; die Orgel kann aber auch separat gespielt werden, indem die Cembaloregister ausgeschaltet werden.

Das Claviorganum besteht aus einer Truhenorgel im alpenländischen Stil und einem italienischen Cembalo.

Die Truhenorgel verfügt über einen offenen Prinzipal 8’, eine Vox Humana 8’ sowie über einen Oktave 2’. Das Prinzipal-Register ist ab c0 offen. In der untersten Oktave ist der Prinzipal gedackt, um Platz zu sparen. Zusätzlich ist diese unterste Oktave mit einem Gedackt 4’ Register versehen, damit die Basslage des Prinzipals kraftvoll bleibt. Für das strahlende Plenum-Spiel ist ein Oktav 2’ vorhanden. Dabei ist die Oktave recht mild intoniert, um sich gut mit dem 8’ Prinzipal zu mischen.

Der Prinzipal 8’ ist recht schlank und obertonreich, wodurch sich die Mischfähigkeit mit dem 2’ erhöht. Sehr charakteristisch ist die kurzbechrige Zunge Vox Humana 8’.

Da die Register geteilte Schleifen haben, kann sowohl die Vox als auch die Oktave 2’ auch als Soloinstrument verwendet werden.

Das besondere dieses Instrumentes ist, dass ab c0 alle Register doppelt geführt sind, sodass man 24 Töne pro Oktave zur Verfügung hat. Man kann die Stecher auch verschieben, sodass die zusätzlichen 12 Töne auch beispielsweise als Schwebung gestimmt werden können.

Das Cembalo nach Pertici, Florenz, eignet sich besonders gut für die Verbindung mit der Orgel. Der grundtönige Klang verschmilzt ideal mit dem gesanglichen Orgelton. Das Instrument hat nur ein Manual; die Orgel kann aber auch separat gespielt werden, indem die Cembaloregister ausgeschaltet werden. Das Cembalo hat zwei 8’ Register, von denen eines – wie bei der Orgel – vierteltönig gestimmt werden kann.

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Claviorganum stehend

Das Claviorganum im süddeutschen Stil
von Hauser, 2014

Das Claviorganum besteht aus einer Truhenorgel im süddeutschen Stil und einem Virginal. Es  eignet sich besonders gut für die Verbindung mit der Orgel. Der perkussive, grundtönige Klang bildet einen schönen Kontrapunkt zum gesanglichen Orgelton. Beide Instrumente sind selbständig spielbar, können aber auch gekoppelt werden.

Das Claviorganum besteht aus einer Truhenorgel im süddeutschen Stil und einem Virginal.

Die Truhenorgel verfügt über einen offenen Prinzipal 8’ sowie über ein Gedackt 8’. Das Prinzipal-Register ist ab c0 offen. In der untersten Oktave ist der Prinzipal mit dem Gedackt zusammengefügt. Zusätzlich ist diese unterste Oktave mit einem Gedackt 4’ Register versehen, damit die Basslage des Prinzipals kraftvoll bleibt. Für das strahlende Plenum-Spiel ist eine Quinte 22/3 vorhanden. Da die Register geteilte Schleifen haben, kann das Quint-Register auch als Soloinstrument verwendet werden.

Alle Töne bis zum c3 können mit der Superkoppel oktaviert werden.

Das Virginal nach Pertici, Florenz eignet sich besonders gut für die Verbindung mit der Orgel. Der perkussive, grundtönige Klang bildet einen schönen Kontrapunkt zum gesanglichen Orgelton. Beide Instrumente sind selbständig spielbar, können aber auch gekoppelt werden.

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Konzertflügel Broadwood

Konzertflügel Broadwood
1870

Der schöne, sehr gut erhaltene Broadwood-Flügel ist mit Wurzelholz-Furnier verziert. Die Saiten sind parallel zueinander angeordnet. Der Klang ist recht hell, die Hammerbefilzung ist noch relativ dünn. 

Der schöne, sehr gut erhaltene Broadwood-Flügel ist mit Wurzelholz-Furnier verziert. Die Saiten sind parallel zueinander angeordnet. Der Klang ist recht hell, die Hammerbefilzung ist noch relativ dünn. Der Dynamikbereich ist im Verhältnis zum modernen Konzertflügel eingeschränkt. Das una corda Pedal bewirkt eine starke Klangfarbenveränderung.

Die englische Mechanik dieser Zeit ist robust, leider ist die Repetition eingeschränkt.

Das Instrument eigent sich hervorragend für Rossinis «Messe Solennelle»

Harmonium Schiedmayer

Harmonium Schiedmayer
1890

Das Harmonium verfügt über eine gute, dichte Windversorgung. Es eignet sich zusammen mit dem Broadwood-Flügel von 1870 gut zur Aufführung von Oratorien und Kammermusik des 19. Jahrhunderts.

Das süddeutsche, aus Stuttgart stammende Kunstharmonium Schiedmayer hat zwei verschiedene 8’ Register, eines dunkler, das andere etwas schnarrend. Das 4’ Register hat prinzipalischen Charakter und ist recht stark. Der 16’ ist kräftig, aber doch cantabel gehalten.

Die Dynamik kann mittels Expressions-Pedal gut dosiert werden. Mit dem linken Knie kann ein Registercrescendo gesteuert werden; dabei wird ein Register nach dem anderen hinzugezogen. Mit dem «Grand jeux» Knopf kann das Tutti aktiviert werden.

Wie beim Harmonium üblich sind Bass / Diskant getrennt.

Das Harmonium verfügt über eine gute, dichte Windversorgung. Es eignet sich zusammen mit dem Broadwood-Flügel von 1870 gut zur Aufführung von Oratorien und Kammermusik des 19. Jahrhunderts.

Hammerflügel Streicher

Der sechsoktavige Hammerflügel
nach Nannette Streicher, Wien 1819

Dieser Hammerflügel wurde nach dem Original, welcher im Berner Museum steht, von Karl-Heinz Hug, Bergdietikon, gefertigt. Das Instrument, dessen Typus auch im Besitz von Mendelssohn gewesen ist, gilt als letzter Typus des Wiener Flügels, der noch ohne Metallplatte ausgekommen ist.

Dieser Hammerflügel wurde nach dem Original, welcher im Berner Museum steht, von Karl-Heinz Hug, Bergdietikon, gefertigt. Das Instrument, dessen Typus auch im Besitz von Mendelssohn gewesen ist, gilt als letzter Typus des Wiener Flügels, der noch ohne Metallplatte ausgekommen ist. Das Instrument hat bereits einen Umfang von sechs Oktaven und einen singenden, ausdrucksvollen Ton, warme Bässe, einen hellen Diskant und einen eindrucksvollen Dynamikbereich.

Es ist dreifach besaitet. Nebst dem Dämpfungspedal verfügt es über zwei verschiedene Verschiebungspedale, die das Anschlagen von nur einer (una corda) oder zweier Saiten ermöglicht (due corde). Das Moderato oder dolce-Pedal schiebt einen Filz zwischen Hammer und Saiten, was ein bezauberndes pianissimo erzeugt. Nannette Streicher selbst spielte gerne in privatem Kreis vor Musikfreunden und Besuchern. Sie stand in Verbindung mit vielen großen Musikerpersönlichkeiten Wiens; ihre Freundschaft zu Beethoven ist in über sechzig kleinen Briefchen dokumentiert. Eintragungen in den Konversationsheften des Komponisten belegen, wie eng der Kontakt zwischen Beethoven und der Familie Streicher war.

Virginal Pertici

Das italienische Virginal-Polygonal
nach Giovanni da Pertici von 1672 (Cembalo da Chiesa)

Das vorliegende italienische Virginal basiert auf dem Nachbau eines Polygonals von Giovanni da Pertici, Firenze 1672. Das Original steht in der Smithsonian Collection in den USA.

Im Italien des Frühbarock wurden drei Kategorien von Cembali gebaut: das Cembalo da chiesa, das Cembalo da theatro und das Cembalo da camera. Die Virginale und Polygonale gehörten zu den Cembali da chiesa, weil sie sich mit ihrem käftigen und warmen Klang ideal den akustischen Gegebenheiten der großen Kirchenräume anpassten.

Das vorliegende italienische Virginal basiert auf dem Nachbau eines Polygonals von Giovanni da Pertici, Firenze 1672. Das Original steht in der Smithsonian Collection in den USA. Giovanni da Pertici wird in der Zeit zwischen 1665 und 1690 erwähnt. Er war Bürger von Florenz und hatte das Handwerk des Virginal- und Cembalobauers von seinem Vater Piero da Pertici erlernt. Obwohl wenig Beurkundetes über die Werkstatt der Pertici vorliegt, muß es sich doch um eine traditionsreiche Instrumentenbauerfamilie handeln. Denn auch schon der Großvater Bartolomeo wird 1665 als „Buonaccordaio“ erwähnt und es sind erstaunlich viele Instrumente dieser Familie erhalten.

Um das Polygonal „reisetauglich“ zu machen, wurde es in den rechteckigen Kasten – in dem die Instrumente sonst nur aufbewahrt wurden – fest integriert, im Tonumfang auf die volle Oktave zum C im Baß erweitert und mit einer doppelten Transponiereinrichtung versehen, so dass die Stimmtonhöhe von 415.3 Hz einen Halbton nach oben und unten variiert werden kann.

Disposition: 1 Manual, mit 3facher Transponiereinrichtung
Tonumfang: C bis d-3; Maße: 175 x 60 x 18 cm
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